Stradivari und Co. - die Kunst der italienischen Geigenbauer
Der immense Wert der aus den Werkstätten von Stradivari, Amati und Guarnieri stammenden Instrumente kommt nicht von ungefähr: Hier waren die größten Meister aller Zeiten am Werk!
Die besondere Kunst der italienischen Geigenbauer lag in der besonderen und individuellen Gestaltung der Teile der Violine. Das sind freilich keine auffälligen Dinge, sondern Besonderheiten, die das Detail bis zur Perfektion verfeinern.
Es ist beispielsweise der besondere Schliff des Korpusholzes, der die besonderen Klangeigenschaften dieser Violinen begünstigt: Streut man Korkmehl in den zusammengebauten Korpus, so bilden sich im optimalen Fall bei gewissen Frequenzen elliptische Wellenmuster am Korpusboden. Bei den italienischen Meistergeigen sind es gerade jene Frequenzen, die - bezogen auf die menschliche Stimme - dem Ohr, subjektiv natürlich, am angenehmsten erscheinen.
Der Korpus als Resonanzkörper spielt natürlich insgesamt eine ganz besondere Rolle: Die italienischen Meistergeigen zeichnen sich durch beste Klangeigenschaften vom zartesten piano bis hin zum geradezu wilden forte aus - der Klang, der Charakter des Klanges, entwickelt sich dabei zu einer bis dahin und seither nicht gekannten Schönheit.
Wie kunstvoll die italienischen Geigenbauer ihr Handwerk beherrscht haben, zeigt sich auch in manchen Versuchen der Analyse der Meistergeigen: Genaues Vermessen, das Prüfen der Holz- und Lackqualität, ja, sogar das "virtuelle Zerlegen" der Stradivaris mit Hilfe eines Computertomographen sollte zu genaueren Erkenntnissen führen. Dass freilich nicht allein technische Gegebenheiten das Besondere dieser Instrumente ausmachen, sondern nach wie vor "verborgene" Kunst in diesen Violinen steckt, lässt sie zu noch interessanteren Instrumenten werden.
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